Wahrscheinlichkeit und Unwahrscheinlichkeit

Wahrscheinlichkeit heißt vom Wortsinne her, dass etwas »wahr zu sein scheint«. Es gibt viele Gründe, Gedanken. Annahmen etc. die dafür sprechen, das es wahr ist. Eventuell ist es aber auch nicht wahr.

Unwahrscheinlichkeit bedeutet, dass etwas »unwahr zu sein scheint«. Es spricht jedenfalls viel dafür, dass es unwahr ist. Eventuell stimmt es aber doch.

Auf die Zukunft bezogen, bedeutet Wahrscheinlichkeit, dass vieles dafür spricht, dass bestimmte Entwicklungen stattfinden, bestimmte Ereignisse eintreten. Eventuell aber auch nicht.

Im Rahmen eines deterministischen Weltbildes gibt es keine echte Wahrscheinlichkeit, sondern nur Wirklichkeit und Notwendigkeit. Echte Wahrscheinlichkeit anzunehmen ist in diesem Rahmen subjektive Täuschung. Da das erkennende Subjekt nicht in der Lage ist, alle im Sein vorhandenen Kausalketten zu überblicken und in die Zukunft weiterzudenken, gibt es aus seiner beschränkten Sicht Wahrscheinlichkeiten, die aber aus der »Makro-Perspektive« keine sind. Es gibt auch keinen absoluten  Zufall und keine Willensfreiheit.

Im Rahmen eines indeterministischen Weltbildes gibt es echte Wahrscheinlichkeit oder propensity und damit auch echte Gestaltungsmöglichkeit der Zukunft durch die Menschen.

Wenn ich sage, »ich glaube«, dann meine ich damit, »ich halte für wahrscheinlich«. Die meisten Menschen benutzen diese Formulierung meistens so oder nur so. Das ist deshalb wichtig festzustellen, weil einige Menschen, besonders besonders [absichtliche Wortwiederhololung] eifrige religiöse Menschen häufig mit der Behaupting kommen, »jeder glaubt doch irgendwas«. Dabei übersehen sie aber, dass Wörter mehrdeutig sind. Der Glaube, dass es heute noch regnet, ist etwas ganz anderes, als der Glaube an Gott. Das Erste gibt eine Wahrscheinlichkeit wieder, das Zweite ein (vermeintlich) Wissen.


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