Jakob Friedrich Fries

Jakob Friedrich Fries (1773–1843) Deutscher Philosoph, Professor in Jena und Heidelberg. Besonders beeinflusst von Kant. Seine Anhänger sprechen von der »Kantisch-Friesischen Philosophie«. Fries sah sich selbst als Begründer einer »mathematischen Naturphilosophie«.

Hauptvertreter bzw. Begründer des Psychologismus: (Jedenfalls wird er in der Literatur allgemein so gesehen.) Nur durch intensive psychologische Selbstbeobachtung könne man zu unverrückbarer Wahrheit gelangen. Alle menschliche Erkenntnis beruhe letztlich auf Glauben, auf einer ursprünglichen und unmittelbaren Gewissheit, die jeder bewussten Reflexion vorausgehe.

Deshalb sei die Grundlage der Philosophie nicht konstruktive Logik, sondern psychologische Analyse des Bewusstseins, Untersuchung der inneren Erfahrung.

Auseinandersetzung mit deutschen Idealismus: Fries machte Schelling zum Vorwurf, in seiner Naturphilosophie keine Mathematik zu benutzen. Hegel warf Fries, mit dem er gleichzeitig in Jena Philosophie lehrte, Seichtigkeit vor, Fries warf Hegel vor, »den Unsinn auf den kürzesten Ausdruck zu bringen«.

Kein Zweifel an Gott: » ... irgend eine Wahrheit des Übersinnlichen müsse es aber geben, denn die allem überlegenen Ideen von Gottheit und Freiheit könnten aus dem Sinnlichen nicht entsprungen sein.« [Das erinnert an  Descartes' 2. Gottesbeweis. Bei dem war es allerdings die Vernunft, nicht die Sinnlichkeit, aus der die Idee Gottes angeblich nicht entspringen könnte.]

Beeinflusste mit seinen Gedanken die Gestaltpsychologie. (Siehe Bühler)

Literatur:

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