Oswald Spengler

Oswald Spengler (1880–1936) war ein deutscher Philosoph und in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts besonders in Deutschland ein außerordentlich populärer Schriftsteller. Er war Kulturpessimist und Geschichtsmystiker und kann bedingt zur Strömung der Lebensphilosophie gerechnet werden. Ein Reaktionär in der Tradition Nietzsches, der allerdings eine gewisse Distanz zu den Nazis behielt, nichtsdestotrotz in der Literatur allgemein als ein geistiger Wegbereiter des Faschismus angesehen wird. Inzwischen können seine Auffassungen auf Grund des weiteren Verlaufs der Geschichte als weitgehend überholt angesehen werden.

Spengler forderte (jedenfalls für Deutschland) einen autoritären Ständestaat, der auf Befehl und Gehorsam beruhe, und den er der »englischen Demokratie« vorzog. Diese von ihm propagierte Gesellschaft war aber keine auf biologistischem Rassedenken aufgebaute Nazi-Gesellschaft, sondern eine Art idealisiertes Preussentum.

Geschichte sei nicht ein fortlaufender Prozess, sondern ein Aufeinanderfolgen unabhängiger Kulturen. Jede Kultur sei ein Organismus, ein Lebewesen. So wie Lebewesen wüchsen, blühten und vergingen, so auch Kulturen.

Er lehnte es ab, Geschichte mit ethischen Vorstellungen bzw. Forderungen zu verbinden. Das sei Wirklichkeitsfremd.

Der Untergang des Abendlandes: Durch die Untersuchung der schon dagewesenen Hochkulturen, der Herausarbeitung bestimmter grundsätzlicher Entwicklungen in allen diesen Kulturen und dem Vergleich mit dem Zustand unserer abendländischen Kultur, kam Spengler zu den Ergebnis, dass die abendländische Kultur ihren Höhepunkt überschritten habe und nun mit Notwendigkeit ihrem Untergang entgegen gehe. (Diese Auffassung entwickelte Spengler nach dem Untergang des Deutschen Kaiserreichs in Folge des 1. Weltkriegs, den er zu Beginn begeistert begrüßt hatte.)

 Popper hat seine Schrift Das Elend des Historizismus gegen Spengler und Marx geschrieben, gegen die Annahme, es gäbe unabänderliche historische Gesetzmäßigkeiten.)


Zitate von Spengler

»Glaube ist Glaube an Unsichtbares. Wissen ist Glaube an Sichtbares.«

»Willensfreiheit ist keine Tatsache, sondern ein Gefühl.«


Literatur: (Auswahl)


Zur philolex-Startseite


Copyright © by Peter Möller, Berlin.