John Dewey

John Dewey (1859–1952). Amerikanischer Philosoph, Pädagoge und Sozialreformer. Ursprünglich Anhänger Hegels entwickelte er sich unter dem Einfluss der experimentellen Psychologie, der Evolutionstheorie Darwins und des Pragmatismus (einer seiner Lehrer war Peirce) zum Empiristen und Pragmatisten.

Dewey war in seinen philosophischen Anstrengungen vorrangig ein Erkenntnistheoretiker. Er entwickelte eine naturalistische Erkenntnistheorie.

Bei der Untersuchung, wie menschliches Wissen im Laufe der Evolution entstand, kam Dewey zu der Auffassung, dass es sich immer aus Problemsituationen heraus ergab und instrumentell eingesetzt wurde. Wahrheit sei Ergebnis heuristischer Verfahren zur Lösung praktischer Probleme. Wahrheit sei nie Abbildung objektiver, vom Menschen unabhängig existierender Tatbestände. Wahrheit sei immer nur vorläufig, nur solange sie sich im praktischen Leben bewähre. Erkennen sei nichts passives, sondern sei aktives Handeln.

Hieraus leitete Dewey den Schluss ab, dass menschliches Erkennen grundsätzlich instrumental sei. Sein Pragmatismus wird deshalb auch »Instrumentalismus« genannt. Wahrheit sei nur Mittel (Instrument) zum Zweck. Kriterium der Wahrheit sei Brauchbarkeit einer Vorstellung im praktischen Leben. Die Wahrheit wird bei Dewey zu einem utilitaristischen Begriff.

Für Dewey war die Welt nichts fertiges, sondern etwas ständig wachsendes, sich entwickelndes. Sinn des Lebens sei die ständige nie abgeschlossene Reifung, Vervollkommnung und Verfeinerung.

Dewey forderte, das philosophische Auffassungen eine praktische Bedeutung haben müssten, sie müssten in Gesellschaft, Politik und Pädagogik einsetzbar sein.

In der Pädagogik ging es Dewey darum, den Schüler nicht als Objekt des Lehrens, sondern als Subjekt des Lernens anzusehen. [In diesem Punkt setzt er aber im Kern lediglich das fort, was die zu seiner Zeit in Nordamerika sehr einflussreichen  Herbartianer bereits praktizierten.]


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