Weltgeist

Der Begriff Weltgeist wird oft synonym mit Weltbewusstsein und Weltseele verwendet. Diese drei Begriffe können aber auch für verschiedenes stehen, so wie auch die Begriffe Geist, Seele und Bewusstsein für verschiedenes stehen (können). Geist steht im Unterschied zu Bewusstsein und Seele schon mehr für Aktivität, Vernunft und Person, also Subjekt. Sehen Sie hierzu auch Panlogismus.

Der Begriff Weltgeist ist besonders mit  Hegel verbunden. Nach ihm ist der gesamte Weltprozess die dialektische Selbstentfaltung des Weltgeistes.

Weltgeist kann man unter gewissen Einschränkungen auch mit Gott übersetzen. Die Einschränkungen sind besonders zwei: Erstens ist der Weltgeist ein pantheistischer Gott, der mit dem Weltganzen identisch ist, nicht eine von der Welt getrennte Person. Zweitens – der Vergleich hinkt, zeigt aber die Richtung an – ist der Unterschied zwischen dem »Lieben Gott« und dem hegelschen Weltgeist ungefähr so groß wie zwischen einem Abakus und einem modernen Großcomputer.

 Anaxagoras war in der Antike der erste Philosoph, der von einem die Welt schaffenden unpersönlichen Gott ausging.

 Platon behauptete die Existenz eines Demiurgen.

 Aristoteles lehrte einen Gott, der die Welt bewegt, ohne selbst bewegt zu sein.

 Plotin lehrte einen Gott, der in seiner Überfülle überströme und dadurch alles andere schaffe.

Im Mittelalter trat an die Stelle der antiken Entwürfe dann der christliche Gott, vorherrschend die Gottesvorstellung des  Thomas von Aquin.


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